20.01.2012 HDZ NRW Bad Oeynhausen Seminar Interventive kardiovaskuläre Medizin
Am 20.01.2012 nahm ich am Seminar Interventive kardiovaskuläre Medizin im Herzzentrum in Bad Oeynhausen teil. Dieses wurde von der Klinik für Herzchirurgie (Leitung Prof. Gummert), Klinik für Kardiologie (Leitung Prof. Horstkotte), Zentrum für angeborene Herzfehler (Leitung Prof. Kececioglu) sowie dem Institut für Anästhesiologie (Leitung Prof. Schirmer) ausgerichtet wurde.
Im Rahmen dieses Seminars wurden mehrere Interventionen live aus den Herzkatheter Laboren sowie aus den elektrophysiologischen Laboren mit entsprechenden Katheter Ablationen, in den Hörsaal per Liveschaltung übertragen.
Zu den gezeigten Interventionen gehörten unter anderem die Implantation eines CRT- Defibrillators, die Behandlung des Bluthochdrucks mittels Verödung von Nierenarterien die für den Bluthochdruck verantwortlich. Dieses Verfahren kommt aber nur bei den Patienten zur Anwendung bei denen bisher selbst die Kombination von mehreren Medikamenten keinen Erfolg gebracht hat. Sowie die Öffnung eines chronischen Oberschenkelverschlusses mittels Katheter. Des Weiteren wurde ein Verfahren welches seit kurzem erfolgreich gegen chronische Schmerzen und Durchblutungsstörungen von Kardiologen mittels Katheter durchgeführt wird, die so genannte Neuromodulation vorgestellt. Dieses Verfahren wird zurzeit in Deutschland nur in ganz wenigen spezialisierten Zentren wie unter anderem im Herzzentrum Bad Oeynhausen angeboten.
Aus dem Herzkatheter Labor des Zentrums für angeborene Herzfehler wurde der Kontrollherzkatheter von einem 7 Monate alten Mädchen übertragen, hier Zustand nach Fontan-Operation und Rekanalisation der Pulmonal Arterie. Die sehr junge Patientin wurde schon kurz nach der Geburt operiert und hat noch zahlreiche Operationen vor sich.
In einem sehr anschaulichem Vortrag erläuterter Oberarzt Dr. Börgermann aus der Klinik für Herzchirurgie wie die Zusammenarbeit der sogenannten TAVI-Gruppe im Herzzentrum abläuft. Die TAVI-Gruppe ist ein Team aus Spezialisten aus der Klinik für Herzchirurgie, der Klinik für Kardiologie und des Institut für Anästhesiologie. Dieses Team entscheidet gemeinsam welche Patienten für die Implantation von Herzklappen per Herzkatheter zu gelassen werden. Für dieses Verfahren gibt es strenge Kriterien. Nur Patienten die ein stark erhöhtes Risiko haben bei einer „normalen Herz OP“ bei der der Brustkorb komplett geöffnet werden muss zu versterben, ein hohes Alter oder weitere schwere Begleiterkrankungen haben kommen dafür in Frage. Der Eingriff findet dann nicht in einem „normalen OP“ oder in einem Herzkatheter Labor statt sondern in einem Hybrid-OP. Das besondere an einem Hybrid-OP ist das dort Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam arbeiten können. Während die Herzchirurgen mit einem kleinen Schnitt den Brustkorb öffnen, bringen die Kardiologen die Herzklappe gleichzeitig per Katheter zum Herzen vor. Dies alles passiert ohne den Einsatz der Herzlungenmaschine. Der Patient ist natürlich in Narkose und wird von einem Narkosearzt überwacht, für den Notfall ist auch in jeder Minute ein Kardiotechniker mit dabei um den Patienten notfalls doch an die Herzlungenmaschine anzuschließen.
Herr Oberarzt Dr. Wiemer informierte in einem kurzem Vortrag über eine neue Entwicklung bei Stents. Im Bereich der Stents gibt es seit kurzem bioabsorbierbare Stents. Diese neue Generation von Stents besteht nicht wie die herkömmlichen Stents aus Metall sondern aus Polymilchsäure oder Magnesium und sind auch mit Medikamenten beschichtet. Die bioabsorbierbaren Stents sind im Gegensatz zu den Stents aus Metall nur für einen kurzen Gebrauch im Körper gedacht, und für die Patienten die kein Metall im Körper haben wollen. Man muss aber dazu sagen das die bioabsorbierbaren Stents noch nicht zugelassen und noch in der Entwicklung sind, die bisherigen Studien aus den USA aber sind viel versprechend. Bis die Stents sich im Gefäß auflösen können 3 Monate aber auch mehr als 6 Monate vergehen, dies kommt darauf an welcher Stent gewählt wurde. Für Fragen und nähere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Michael Erdbrügger
Selbsthilfegruppenleiter
Selbsthilfegruppe für Herz-Kreislauf-Erkrankte
sowie deren Angehörige SHG Herz OWL e. V.
Gruppe Detmold
Telefon: 05223/72244
Handy: 01747219075
E-Mail:
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