14.01.2012 MHH Hannover, Kinderkardiologie/Herzchirurgie, Referent Oberarzt PD. Böthig
Thema: "Die Suche nach der besten Herzklappe"
Ob man mit gesunden Herzklappen geboren wird entscheidet sich im Mutterleib schon bevor sich überhaupt die Arme des Kindes entwickelt haben. Das sich die Herzklappen im Mutterleib aber normal entwickeln kann man aber nicht beeinflussen. In Deutschland kommen 0,3 % aller geborenen Kinder mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Bei den meisten dieser Kinder sind die Herzklappen von den Fehlbildungen betroffen.
In der Chirurgie der Herzklappen gab es in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte. Heute können den Patienten sowohl mechanische als auch biologische Herzklappen eingesetzt werden, teilweise ist dies auch per Herzkatheter also ohne Öffnung des Brustkorbes möglich. Bei den biologischen Herzklappen bedient man sich in der Tierwelt bei Schweinen, Rindern und Kühen. In den letzten Jahren ist es auch gelungen Mitwachsende Herzklappen zu entwickeln, diese werden Kindern und Jugendlichen eingesetzt die noch in der Wachstumsphase sind. Die Patienten denen dies bisher eingesetzt wurde, werden engmaschig überwacht, die bisherigen Ergebnisse sind aber sehr viel versprechend.
Mechanische Herzklappen:
Vorteil: Sie müssen wenn Sie einmal eingesetzt wurden so gut wie nie ausgetauscht werden.
Nachteil: Es ist eine Lebenslange Einnahme von Marcumar notwendig.
Biologische Herzklappen:
Vorteil: Die Einnahme von Marcumar ist hier nicht notwendig.
Nachteil: Die biologischen Herzklappen müssen in der Regel nach ca. 10 Jahren wieder ausgetauscht werden. Es sind also mehrere OPs im Verlauf des Lebens notwendig.
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